Exkursion "Ukrainisches Berlin"
Im Rahmen des Seminars und der Vorlesungsreihe am Institut für Slawistik und Hungarologie fand am 10. November eine Exkursion zum Ukrainischen Berlin mit der Historikerin Oleksandra Bienert statt. Die Tour startete bei einem Haus in der Mecklenburgischen Straße in Wilmersdorf, in dem sich in der Zwischenkriegszeit viele ukrainische Organisationen befanden. Daran erinnert noch heute der „Tryzub“ (Dreizack) an der Fassade — das ukrainische Wappensymbol, das auf das Emblem der Rurikiden zurückgeführt wird.
Im Laufe der Führung besuchten die TeilnehmerInnen Orte des ukrainischen Lebens in Berlin im 20. Jahrhundert (wie z.B. das Ukrainische Wissenschaftliche Institut), Orte mit weniger offensichtlichen Bezügen zur ukrainischen Kultur (wie z.B. das nach einem Film des berühmten ukrainischen Regisseurs Oleksandr Dovženko benannte Kino „Arsenal“ am Potsdamer Platz) sowie über die Verflechtungen der Lebensgeschichten wichtiger UkrainerInnen aus dem kulturellen, politischen und geistlichen Leben mit der Stadt Berlin.
Die Führung endete unweit des Hauptbahnhofes im an der Spree gelegenen ehemaligen Botschaftsviertel. Dort befand sich von 1918-1921 die erste ukrainische diplomatische Vertretung in Deutschland, woran seit einigen Jahren eine Gedenktafel erinnert.
Neben historischen Figuren und Orten sprach Bienert, die selbst auch in der politischen Bildung tätig ist, über die Situation der ukrainischen Community in Berlin heute und die Wichtigkeit sich in politische Entscheidungsprozesse einzubinden.
Lukas Joura

Vertretung (1918-23) in Berlin erinnert © Mariya Burbelko

